So sichern Gemeinden ihre Wasserinfrastruktur nachhaltig ab
Eine funktionierende Wasserver- und Abwasserentsorgung ist für jede Gemeinde essenziell – doch die Finanzierung dieser Systeme stellt viele Verantwortliche vor große Herausforderungen.
Immer mehr Gemeinden erkennen, wie wichtig es ist, ihre Infrastruktur aktiv zu erhalten und vorausschauend zu planen. Dabei spielen die richtigen Finanzierungsstrategien und eine faire, aber kostendeckende Gebührengestaltung eine wichtige Rolle. Oberstes Ziel ist immer der langfristige Werterhalt der Wasserversorgungsanlagen und -systeme.
Warum nachhaltige Gebührenmodelle so wichtig sind
Viele Gemeinden haben in der Vergangenheit ihre Gebührenhaushalte nicht kostendeckend geführt, insbesondere für Wasser und Abwasser. Die Folge: fehlende Mittel für Wartung, Sanierung oder Erweiterung der Leitungsnetze.
Dabei ist eine sichere Finanzierung entscheidend, um Anlagen langfristig funktionstüchtig zu halten – ob bei Neubauten oder bei dringend nötigen Reinvestitionen.
Gerade in Zeiten knapper Budgets wird es immer wichtiger, Gebühren verantwortungsvoll und nachvollziehbar zu gestalten.
Förderungen nur bei klaren Voraussetzungen möglich
Bund und Land fördern Investitionen in die kommunale Infrastruktur unter bestimmten Bedingungen. Solche Vorgaben sollen sicherstellen, dass Gemeinden nachhaltig wirtschaften und gezielt in den Erhalt ihrer Infrastruktur investieren.
Dazu gehören:
- Einhebung von Mindestgebühren für Wasser und Abwasser
- Kosten-Leistungsrechnung nach VRV 2015 (inkl. Schulden- und Anlagenverzeichnis), wobei gewisse Schwellenwerte einzuhalten sind
- Reinvestitionsplan für die nächsten 10 Jahre (mit Finanzierung und Priorisierung der Maßnahmen) bei Förderung von Reinvestitionsmaßnahmen
- Vorlage Digitaler Leitungskataster bis 31.12.2025
Sanierungsbedarf erkennen und richtig handeln
Viele Gemeinden erstellen daher ihre Leitungskataster, um fristgerecht den Zustand ihrer Netze zu erfassen. Die daraus gewonnenen Daten bilden die Grundlage für den Reinvestitionsplan und fundierte Sanierungskonzepte.
Ein klar strukturierter Reinvestitionsplan hilft dabei, notwendige Maßnahmen zu priorisieren und gleichzeitig die Finanzierung sicherzustellen. Idealerweise realisiert durch eine Kombination aus Fördermitteln, Eigenmitteln und Rücklagen.
Gebühren vorausschauend planen
Damit Sanierungs- oder Neubauprojekte finanzierbar bleiben, müssen Gebühren über den gesamten Investitionszeitraum hinweg angepasst werden.
Die Kosten-Leistungsrechnung dient dabei als zentrales Werkzeug. Sie ermöglicht eine 10-Jahres-Liquiditätsplanung, bei der künftige Ausgaben (z. B. Preissteigerungen) und mögliche Einnahmen (z. B. moderate Gebührenerhöhungen) berücksichtigt werden.
So lassen sich etwaige Finanzierungslücken frühzeitig erkennen – und zumutbare Gebührenerhöhungen über einen längeren Zeitraum hinweg planen.
Mit Klick auf diesen Link erhalten Sie anhand einer Beispielrechnung Einblick die jährliche Abrechnung solch eines (Re)Investitions- und Finanzierungsplans:

Abbildung 1: Investitions- und Liquidationsplan Abwasserentsorgung Beispiel
Fazit: Wer langfristig denkt, spart später doppelt
Eine solide Gebührengestaltung ist kein notwendiges Übel, sondern ein zentrales Werkzeug für den Werterhalt kommunaler Anlagen. Nur mit vorausschauender Planung und transparenten Finanzierungsmodellen können Gemeinden den steigenden Anforderungen an die Wasserwirtschaft gerecht werden.
Wir unterstützen Sie gerne bei der Entwicklung eines maßgeschneiderten Finanzierungsplans – sprechen Sie uns an.
Wie Mach & Partner Gemeinden konkret unterstützt
Unsere Expertinnen und Experten bei Mach & Partner haben bereits zahlreiche Gemeinden und Verbände bei der Erstellung von Kosten-Leistungsrechnungen und der Gestaltung von Gebührenhaushalten begleitet.
Für Rückfragen steht Ihnen Herr DI Andreas Kratz gerne jederzeit zur Verfügung.
