Umbau der Fischaufstiegshilfe im Kraftwerk Trieb

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Modernisierung muss sein

Mit der Wasserrechtsgesetzesnovelle 2003 wurde vor 15 Jahren die EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU WRRL) ins österreichische Gesetz übernommen. Die Richtlinie zielt darauf ab, bis spätestens 2027 alle europäischen Oberflächengewässer in einen guten ökologischen und chemischen Zustand zu bringen, sowie allgemein die ökologischen Potenziale zu optimieren.

Neue Fischaufstiegshilfe für das Wasserkraftwerk Trieb

Die EU-WRRL war so auch Grundlage für den Umbau der Wasserkraftanlage in der Marktgemeinde St. Marein i.M., betrieben von der Wasserkraftwerke Trieb und Krieglach GmbH. Das Laufkraftwerk in der Mürz hatte eine Fischaufstiegshilfe, die schon längst nicht mehr dem neuesten Stand der Technik entsprach.

Das Problem lag in der Durchgängigkeit: Der vorherrschenden Leitfischart war es nicht möglich, die Fischaufstiegshilfe zu passieren. Die Fische vor Ort konnten die neue Fischaufstiegshilfe nach einer 5-monatigen Bauzeit im November 2017 bereits ohne Mühe überwinden.

Geschäftsführer Thomas Mach: „Wir haben schon die halbe Mürz fischdurchgängig gemacht.“

Modernisierung = Ökologisierung

Um die Fischwanderhilfe zu optimieren, orientierten sich Mach & Partner am naturnahen Beckenpass und errichteten den neuen Aufstieg am orografischen linken Ufer. Nun besteht der Beckenpass aus 46 Becken, die aus Betonfertigteilelementen und Wasserbausteinen kombiniert sind.

Die Linienführung wurde an die räumlichen Gegebenheiten angepasst, außerdem haben sich Mach & Partner an den natürlichen Gefälleverhältnissen orientiert. Um sich die Dimension vorstellen zu können, hier ein kleiner Anhaltspunkt: Die Fischaufstiegshilfe wird mit einer Wassermenge von 214 l/s ganzjährig dotiert.

Die neue Fischaufstiegshilfe hat nun eine Länge von 115 Metern, bei einem Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser von rund 6,5 Metern. Die Gestaltungsparameter werden bestimmt vom Wanderverhalten der vorherrschenden Leitfischart.

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Doch was bringt einem die modernste Fischaufstiegshilfe, wenn die Fische sie nicht finden?

Damit die Fische wirklich dorthin finden, wo sie auch hinsollen, hat Mach & Partner im Unterwasser sohlnahe Lenkbuhnen installiert, die den Stromstrich hin zum Einstiegsbereich konzentrieren.

Die Fische werden so automatisch zum richtigen Türchen geleitet. Zusätzlich wurde auf die Sohle in einer Stärke von 20 cm Substrat kombiniert mit Bruchsteinmaterial aufgebracht. Um das Ganze zum Untergrund hin abzudichten, wurde eine Bentonit-Matte auf die Sandausgleichsschicht verlegt, die zusätzlich mit einem Schutzflies abgedeckt wurde.

Nun steht den Fischen in der Mürz wirklich nichts mehr im Wege, um ihren natürlichen Wandertrieb ausleben zu können.

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Für Rückfragen steht Ihnen Herr DI Thomas Mach gerne jederzeit zur Verfügung.

 
di thomas mach portrait geschaeftsfuehrer und ingenieurkonsulten
DI Thomas Mach

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