Verglichen mit anderen Ländern sind die österreichischen Gewässer sehr sauber. Allerdings finden sich auch hierzulande in sehr geringen Konzentrationen Mikroschadstoffe im Wasser und Abwasser.
Das sind zum Beispiel
- Arzneimittelrückstände
- Stoffe aus Kosmetik- und Körperpflegeprodukten
- Haushalts- oder Industriechemikalien
- Pestizide
Über unterschiedliche Eintragspfade, wie Direkteinleitungen von Industrie- oder landwirtschaftlichen Betrieben, gelangen sie in unsere Gewässer. In weiterer Folge können diese Schadstoffe zu Gesundheitsrisiken für den Menschen führen oder Böden und Grundwasser verunreinigen.
Ziel: Mikroverunreinigungen eliminieren
Da mit Kläranlagen nicht alle Mikroschadstoffe aus dem Abwasser herausgelöst werden können, entwickelt Mach & Partner in Zusammenarbeit mit nationalen Partnern wie der TU Wien und der MCI Innsbruck ein spezielles Verfahren zur Elimination von Mikroverunreinigungen aus Wasser und Abwasser.
Gefördert wird das Forschungsprojekt PHARMAQUA vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.
Kombination zweier Verfahren zur Trinkwasseraufbereitung und Abwasserentsorgung
Bei den Tests im Labor wurden mit einer speziellen Kombination aus Membran- und Adsorptionstechnologien die besten Ergebnisse bei der selektiven Abtrennung von Mikroschadstoffen erzielt, da ein Multibarrierensystem entsteht.
In Kosmetik- und Körperpflegeprodukten befindet sich häufig Mikroplastik, das in Kläranlagen nicht vollständig gefiltert werden kann.
Wirtschaftliche und technologische Chancen des Multibarrierensystems
Obwohl die Membrantechnik im Vergleich zu etablierten Verfahren derzeit mit höheren Investitions- und Betriebskosten verbunden ist, empfehlen die Experten von Mach & Partner und den Forschungspartnern die Kombination von Membran- und Adsorptionstechnologie.
Werden Membranmaterialien oder Steuer- und Regelungstechnik weiter optimiert, ist das Potenzial dieser Verfahrenstechnologie sehr groß. Auch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wird dadurch deutlich verbessert. Das bereits angesprochene Multibarrierensystem ermöglicht zusätzliche Eliminationspotentiale von Mikroschadstoffen.
Der weitere Vorteil der umfassenden Hygienisierung des Abwasserstroms sollte in einem Technologievergleich berücksichtigt werden.
Einsatzgebiete
Die kombinierte Membran- und Adsorptionstechnologie kann sowohl in der Trinkwasseraufbereitung als auch in der Abwasserentsorgung zum Einsatz kommen. Bei Industriebetrieben oder Gesundheitseinrichtungen, die als Hotspots für den Eintrag von Mikroschadstoffen gelten, sind dezentrale Anwendungen der Technologie möglich.
Das sind die Vorteile dieser Verfahrenstechnologie
- Das Verfahren lässt sich dank einfacher Prozessführung und geringem Platzbedarf unkompliziert in bestehende Anlagen integrieren.
- Die Handhabung sowie die Wartung sind einfach.
- Der Prozess kann automatisiert durchgeführt werden.
- Die bei Kläranlagen üblichen Sicherheitsmaßnahmen sind ausreichend, da keine gefährlichen Stoffe wie Ozon oder Pulveraktivkohle verwendet werden.
- Nebenprodukte müssen nicht entfernt werden, da im Gegensatz zur Ozonierung keine solchen entstehen.
- Bei der Anlage können Standardmaterialien eingesetzt werden, da das Verfahren keine negativen Einflüsse, wie Korrosivität oder Abrasivität, aufweist.
- Im Gegensatz zu Ozon ist das Verfahren auch für stark mit Bromid belastete Abwässer geeignet.
- Das beladene Adsorptionsmaterial kann relativ einfach regeneriert werden.
- Es gibt die Möglichkeit einer standortangepassten, flexiblen Behandlungstechnologie für dezentrale Anwendungen.
Das Projektteam und die Partner von PHARMAQUA
Sie haben Fragen zu unserem Forschungsprojekt?
Wir von Mach & Partner haben über 30 Jahren Erfahrung im Bereich Wasserwirtschaft und Kulturtechnik.
Für Rückfragen steht Ihnen Herr Dr. Arnold Stuhlbacher gerne jederzeit zur Verfügung.