Multibarrierensystem: Innovation zur weitergehenden Abwasserreinigung

Lesedauer: 4 Minuten

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Wussten Sie, dass selbst in gereinigtem Abwasser noch bedrohliche Spurenstoffe, mikrobielle Krankheitserreger und Mikroplastik enthalten sein können?

Diese sogenannten Mikroschadstoffe stellen eine ernsthafte Gefahr für Mensch und Tier dar.

Die Mach & Partner ZT GmbH hat gemeinsam mit ihrem Projektpartner SPINTEC aus Vorau eine Lösung für dieses Problem entwickelt: das Multibarrierensystem.

Dieses neu entwickelte Verfahren entfernt die genannten Mikroschadstoffe restlos aus geklärtem Abwasser.

Aber was sind Mikroschadstoffe genau?

Der Begriff Mikroschadstoffe umfasst synthetische und organische Substanzen wie:

  • Arzneimittel
  • Röntgenkontrastmittel
  • Kosmetikprodukte
  • Haushaltschemikalien
  • Biozide
  • Pestizide
  • Industriechemikalien
  • uvm

Diese können über verschiedene Eintragspfade in unsere Gewässer gelangen. Die derzeitigen kommunalen Abwasserreinigungsanlagen sind aber nicht auf die Entfernung dieser Verunreinigungen ausgelegt.

Zur Vermeidung und Verminderung von Mikroschadstoffen können quellenbezogene sowie nachgeschaltete Maßnahmen ergriffen werden.

Unter quellenbezogenen Maßnahmen verstehen wir die Stoffvermeidung und den produktionsintegrierten Umweltschutz. Unter die nachgeschalteten Maßnahmen fällt vor allem die weitergehende Abwasserreinigung.

So entfernen wir Mikroschadstoffe aus dem Abwasser

Wir haben ein spezielles Verfahren – basierend auf einer Kombination aus Membranen und Adsorption – zur Entfernung dieser Spurenstoffe aus dem Abwasser entwickelt.

Es nennt sich Multibarrierensystem. Dieses Verfahren nutzt in der Synergie die positiven Effekte beider Verfahren und erhöht dadurch die Leistungsfähigkeit.

Gefördertes Pilotprojekt in Vorau

Aktuell führen wir gemeinsam mit unserem Projektpartner SPINTEC in Vorau eine umfassende Untersuchung hinsichtlich der Effizienz der entwickelten Verfahrenskombination durch. Gefördert wird dieses Pilotprojekt vom Land Steiermark.

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Abbildung 1: Versuchsaufbau

In den laufenden Untersuchungen wird über einen Teilstrom aus dem Ablauf der Kläranlage die Pilotanlage beschickt. Dort untersuchen wir die Wirksamkeit hinsichtlich

  • chemischer Bestandteile
  • mirkobiologischer Parameter
  • pharmazeutischer Wirkstoffe (insgesamt 16)

 

Die Standortwahl Kläranlage Vorau, mit einer Ausbaukapazität von 7.000 Einwohnerwerten, bestimmt sich unter anderem durch den Anschluss des Marienkrankenhauses Vorau (mit einer Kapazität von 112 Betten) an das Kanalnetz.

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Abbildung 2: Versuchsschema

Vielversprechende Untersuchungsergebnisse bestätigen Effizienz

Die Untersuchungsergebnisse, die wir bisher sammeln konnten, sind vielversprechend. Sie bestätigen auch im Praxisbetrieb die Effizienz unseres Verfahrens.

Mit der Reinigungsstufe, die der Kläranlage nachgeschaltet wurde, können wir noch mehr Mikroschadstoffe aus dem Abwasser entfernen.

Genau gesagt entfernt unser Multibarrierensystem nach der herkömmlichen Abwasserreinigung in der Kläranlage zusätzlich:

    • organische Kohlenstoffverbindungen zu rund 85 %
    • Gesamtphosphat zu rund 80 %
    • fäkalrelevante Keime bis zu 100 %

Die laufenden Erhebungen werden in den Sommermonaten fortgeführt und sollen bis zum Herbst 2021 abgeschlossen sein.

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Abbildung 3: Aufbau Rohrmodul

Sie haben noch Fragen zum Multibarrierensystem?

Wir von Mach & Partner haben über 30 Jahre Erfahrung im Bereich Wasserwirtschaft und Kulturtechnik.

Für Rückfragen steht Ihnen Herr Dr. Arnold Stuhlbacher gerne jederzeit zur Verfügung.

 
Dr. Arnold Stuhlbacher
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