Notfall Wasserversorgung: Was tun bei Stromausfall?

Lesedauer: 6 Minuten

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Was würden Sie tun, wenn ein Stromausfall Ihre Trinkwasserversorgungsanlage lahmlegt? Haben Sie einen Notfallplan? Und welche Auswirkungen hat ein Stromausfall auf die Wasserversorgung der Menschen in Ihrer Gemeinde?

Als Trinkwasserversorger haben Sie sich solche und ähnliche Fragen natürlich schon häufig gestellt. Und im Idealfall haben Sie schon definiert, welche Maßnahmen Sie bei einem Stromausfall treffen müssen, um die Trinkwasserversorgung aufrechtzuerhalten.

Wasserversorgungsunternehmen sollten präventive Maßnahmen treffen, um bestmöglich für Notfälle in der Wasserversorgung gerüstet zu sein – eben auch für den Fall eines Stromausfalls.

Wann aber ist ein Maßnahmenplan für Notfälle in der Wasserversorgung wirklich notwendig?

Wir wollen jetzt nicht den Teufel an die Wand malen, denn es gibt natürlich auch Störfälle, die nicht so gravierend sind und häufig unbemerkt vorübergehen.

Deshalb müssen wir bei der Erstellung von Notfallplänen für die Wasserversorgung bei Stromausfall unterscheiden:

  1. Klassischer Stromausfall
  2. Energie- und Infrastrukturausfälle

Klassischer Stromausfall: Meist kein Handlungsbedarf

Jeder von uns hat mindestens schon einmal einen klassischen Stromausfall erlebt. Dabei waren nach wenigen Minuten (vielleicht auch erst nach einer halben Stunde) die Lichter wieder an und der Kühlschrank begann wieder zu brummen.

Die meisten solcher Stromausfälle werden verursacht durch Eisfall, stärkere Orkane oder Wetterereignisse, weil die eine oder andere Trafostation ausfällt.

Bei so kleinräumigen Stromunterbrechungen bleiben die Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgungen meist unbemerkt.

Viele Menschen finden solche Ereignisse vielleicht sogar romantisch.

Energie- und Infrastrukturausfälle: Jetzt wird’s ernst

Dauert die Unterbrechung der Stromversorgung jedoch länger an, kann es für die Menschen in Ihrer Gemeinde schnell ungemütlich werden. Im schlimmsten Fall kommt es zu überregionalen Energie- und Infrastrukturausfällen – auch bekannt unter dem Begriff „Blackout“.

Solch ein Blackout kann auch Ihre Wasserversorgungsanlage lahmlegen und die Trinkwasserversorgung in Ihrer Gemeinde oder darüber hinaus massiv gefährden.

„Ein flächendeckender, langandauernder Stromausfall stellt uns bestimmt vor eine große, aber bewältigbare Aufgabe. Nur eine sorgfältige Vorbereitung auf solche Szenarien und Störfallprävention sichert die Trinkwasserversorgung auch im Krisenfall

Thomas Hofer, Technischer Leiter und Wassermeister im Wasserverband Grazerfeld Südost

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So stellen Sie die Wasserversorgung bei Stromausfall sicher

Welche Maßnahmen nun die richtigen sind, um auf einen Stromausfall in der Wasserversorgung zu reagieren, hängt ganz von der Versorgungsstruktur Ihres Wasserversorgungsunternehmens (WVU) ab.

Energieabhängige Wasserversorgung

Versorgungssysteme, die Wässer ausschließlich aus Brunnen gewinnen, sind maßgebend von Energielieferungen abhängig.

Diese Art von Versorgung wird auf ein ausgeklügeltes Notstromkonzept gestützt. So kann die Beschickung der Behälter aus den Brunnen und damit der Versorgung der Bevölkerung auch im Falle einer Stromversorgungsunterbrechung sichergestellt werden.

 

Wasserversorgung, unabhängig von Strom

Es gibt aber auch Versorgungssysteme, die großteils gravitativ arbeiten. Das bedeutet, dass Wasser aus höher gelegenen Quellgewinnungsgebieten direkt in die Hochbehälter der Wasserversorgungsanlage zufließt, ohne gepumpt zu werden.

Auf diese Art wird die Wasserversorgung der Bevölkerung etwas einfacher bzw. mit etwas weniger Aufwand sichergestellt.

Viele Versorgungen stellen allerdings eine Mischform der beiden dar. Daher ist oftmals eine Kombination von Maßnahmen und die Erschließungen von zweiten Versorgungsstandbeinen notwendig.

Die Lösung: Notstromkonzepte für die Versorgungssicherheit

Eine konkrete Sicherstellung der Versorgung in solchen Ausnahmesituationen stellt besonders für Fernversorger eine Herausforderung dar. Die meisten von ihnen haben für die überregionale Versorgung über Transportleitungen und Pumpwerke maßgeschneiderte Notstromkonzepte erarbeitet.

Diese sichern die Versorgung der Bevölkerung mit stationären und auch mobilen Notstromaggregaten sogar bei Stromausfall.

Damit dies reibungslos funktioniert, sind sämtliche Pumpstationen für den Betrieb mit Notstromaggregaten ausgestattet.

Übung macht den Meister – auch bei der Notfall-Wasserversorgung

Damit Sie und Ihre Mitarbeiter im Notfall angemessen reagieren, sollte Sie regelmäßig trainieren. Das heißt, Notfall-Szenarien regelmäßig durchspielen und die Handhabung festigen. So garantieren Sie die größtmögliche Versorgungssicherheit für die Bevölkerung.

Auch das Land Steiermark entwickelt laufend Maßnahmen für die Störfallprävention, die eine sichere Versorgung im Falle eines Stromausfalls bestmöglich garantieren.

Die Maßnahmen dieser Störfallplanung für die Trinkwasserversorgung werden vom Land Steiermark sogar gefördert.

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Agieren statt reagieren – für eine sichere Trinkwasserversorgung

Sie möchten im Fall der Fälle auch lieber gleich wissen, was zu tun ist?

Dann sollten Sie keine Scheu davor haben, sich unangenehme Fragen über Ihre Wasserversorgung zu stellen.

  • Was kann der Versorgung passieren?
  • Wie gut sind wir abgesichert?
  • Wo ist unsere Achillesferse?
  • Wie gut ist die Bevölkerung geschützt?
  • usw

Wir helfen Ihnen dabei, diese Fragen zu beantworten. Gemeinsam entwickeln wir Ihre individuelle Störfallplanung und helfen dabei Ihre Versorgung auf noch sicherere Beine zu stellen.

Sie wünschen sich Unterstützung bei der Störfallplanung?

Wir von Mach & Partner haben über 30 Jahre Erfahrung im Bereich Wasserwirtschaft und Kulturtechnik.

Für Rückfragen steht Ihnen Herr DI Markus Günther gerne jederzeit zur Verfügung.

 
DI Markus Günther

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