Sauberes Trinkwasser: EU-Trinkwasserverordnung setzt hohe Standards

Lesedauer: 5 Minuten

kind maedchen trinkt wasser hochwertiges trinkwasser aus brunnen im gruenen garten bei sonnenschein

Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser bildet die Grundlage für eine gesunde und funktionierende Gesellschaft. Häufig nehmen wir es als selbstverständlich, Wasser in ausreichender Menge und Qualität zu jedem Zeitpunkt verfügbar zu haben.

Doch hinter den Kulissen arbeiten Wasserversorger hart, um sicherzustellen, dass das Wasser in höchster Qualität aus unseren Hähnen fließt. Es stecken große Anstrengungen dahinter, hohe Standards sicherzustellen. Damit das flächendeckend passiert, gibt es verschiedene Richtlinien und Verordnungen. 

Die weitreichendste ist die EU-Trinkwasserverordnung, die seit dem 12. Januar 2023 in Kraft ist. In diesem Blogpost erfahren Sie alles über die Regelungen dieser Verordnung und was das für Sie als Wasserversorger bedeutet.

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Trinkwasserqualität im Fokus

Um die Qualität unseres Trinkwassers dauerhaft sicherzustellen, helfen regelmäßige Analysen.

Zur Analyse der Wasserqualität greifen die meisten Trinkwasserversorger auf sogenannte Trinkwasseruntersuchungsprogramme zurück.

Diese müssen behördlich bewilligt sein und definieren genau:

  • an welchen Stellen im Netz die Trinkwasserproben zu ziehen sind,
  • welche Parameter gemessen werden,
  • die Mindesthäufigkeit der Probenahme,
  • die Analyse für die Überwachung je nach Versorgungsstruktur.

Trinkwasseruntersuchung: So wird die Qualität gemessen

Die Messung der Trinkwasserqualität erfolgt durch die Analyse verschiedener physikalischer, chemischer und mikrobiologischer Parameter. Die folgenden Parameter können die Trinkwasserqualität beeinflussen:

Geruch und Geschmack

Die Wahrnehmung von ungewöhnlichem Geruch oder Geschmack kann auf Verunreinigungen hinweisen, auch wenn sie nicht direkt gemessen werden.

Mikrobiologische Parameter

Das Trinkwasser wird untersucht auf Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen, die Krankheiten verursachen können. Die Anwesenheit von Escherichia coli (E. coli) ist zum Beispiel ein Indikator für fäkale Verunreinigungen.

Chemische Parameter

Die Analyse von chemischen Substanzen im Wasser ist entscheidend. Dazu gehören Parameter wie

  • pH-Wert
  • Trübung
  • Gesamtfeststoffe
  • gelöste Mineralien (wie Natrium, Kalzium, Magnesium)
  • Schwermetalle (wie Blei, Kupfer)
  • organische Verbindungen (z.B. Pestizide, Herbizide)
  • andere potenziell schädliche Stoffe

Physikalische Parameter

Hierzu gehören Eigenschaften wie Temperatur, elektrische Leitfähigkeit und Sauerstoffgehalt.

Trinkwasseranalyse nach internationalen Standards

Probenahme und Analyse zur Messung der Trinkwasserqualität werden von akkreditierten Labors durchgeführt, die den internationalen Standards entsprechen.

In Europa werden die Qualitätsstandards für Wasser für den menschlichen Gebrauch in der sogenannten EU-Trinkwasserverordnung definiert. Diese setzt hohe Maßstäbe.

Die Regeln der Trinkwasserrichtlinie stellen die weltweit höchsten Standards für Trinkwasser dar. Sie gilt zur Umsetzung im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum.

Die Vorteile der EU-Trinkwasserrichtlinie:

  1. Erleichtert den Zugang zu Trinkwasser innerhalb der EU
  2. Minimiert Risiken für die Trinkwasserqualität durch den risikobasierten Ansatz.

Die Eckpunkte der EU-Trinkwasserverordnung im Überblick

Zur besseren Übersicht finden Sie hier die wichtigsten Punkte der Verordnung zusammengefasst, mit kurzen Erklärungen versehen:

Einheitliche Qualitätsstandards einhalten

Festlegung von strengen Qualitätsstandards für Trinkwasser, einschließlich Grenzwerten für verschiedene Verunreinigungen.

Regelmäßige Überwachung und Berichterstattung

Einführung von Maßnahmen zur regelmäßigen Überwachung der Trinkwasserqualität und der Bereitstellung von Informationen für die Öffentlichkeit.

Verbraucher informieren

Erstellung von Berichten über die Trinkwasserqualität. Diese sollen für die Öffentlichkeit leicht zugänglich sein, um Transparenz zu gewährleisten.

Risikobasierter Ansatz

Anwendung eines risikobasierten Ansatzes zur Identifizierung und Bewältigung von Risiken für die Trinkwasserqualität.

Materialien in Kontakt mit Trinkwasser

Regelungen für Materialien und Gegenstände, die mit Trinkwasser in Kontakt kommen, um sicherzustellen, dass sie die Qualität des Wassers nicht beeinträchtigen.

Sie möchten Einblick in den Volltext der Verordnung nehmen? Das können Sie unter diesem Link tun: Zur EU-Trinkwasserverordnung

Umsetzung und Wahrung der hohen Qualitätsstandards

Ganz im Sinn des risikobasierten Ansatzes der EU-Trinkwasserverordnung legen wir Betreibern von Trinkwasserversorgungsanlagen eine Störfallplanung ans Herz.

Dabei untersuchen wir Ihre Anlage und deren Einzugsgebiete auf mögliche Ausfalls- und Gefährdungsrisiken. So können Sie als Anlagenbetreiber sicherstellen, dass Sie den Anforderungen der EU-Trinkwasserverordnung gerecht werden.

Derzeit gelten in Österreich noch die Anforderungen an die Qualität gemäß der derzeit gültigen österreichischen Trinkwasserverordnung. Erst nach Überführung in nationales Recht sind die gegebenenfalls neuen Parameter und Vorgaben der EU-Trinkwasserverordnung bindend.

Sie haben Fragen zur EU-Trinkwasserverordnung oder der individuellen Störfallplanung?

Wir von Mach & Partner haben über 30 Jahre Erfahrung im Bereich Wasserwirtschaft und Kulturtechnik.

Für Rückfragen steht Ihnen Herr DI Markus Günther gerne jederzeit zur Verfügung.

 
DI Markus Günther

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